Die Geschichte des KiKo

Die Geschichte des Kindertreffs…

Am Anfang stand …

… die «Inititative Kindertreff Kostheim». – Anfang der 1990er Jahre schlossen sich engagierte Bürgerinnen und Bürger von Kostheim zusammen, mit dem Ziel, einen offenen Kindertreff zu initiieren – die «Initiative Kindertreff Kostheim« war geboren.

Die Idee …

Zu der Zeit gab es sehr viele Kinder, die sich vor und in der Stadteilbücherei aufhielten, um dort zu spielen und sich zu beschäftigen, über das übliche Maß einer Bibliotheksnutzung hinaus. Der damalige Leiter der Bücherei musste bald feststellen, dass es nicht die Aufgabe einer Bücherei sein kann, soziale Arbeit zu leisten, und machte das gegenüber dem Ortsbeirat deutlich. Da Kinder im Grundschulalter noch nicht selbständig und mobil genug sind, um ohne weiteres das Kinder- und Jugendzentrum AKK in der Reduit zu erreichen, sollten die Kostheimer Jungen und Mädchen direkt im Stadtteil die Möglichkeit zu pädagogisch angeleiteter kreativer Freizeitgestaltung erhalten .

… Die ersten Aktionen …

Zunächst wurden Spielaktionen auf der Maaraue und auf dem Spielplatz «Alter Friedhof» veranstaltet, um auf das Anliegen aufmerksam zu machen – auch von Seiten der Stadt Wiesbaden und des Ortsbeirates wurde die Initiative unterstützt.

… 1997 … Der Verein KiKo e.V. wird gegründet …

Im November 1997 wurde der Verein Kindertreff Kostheim e.V. gegründet. Als idealen Standort für einen Kindertreff fand man die ehemalige Aussegnungshalle am «Alten Friedhof». Das denkmalgeschützte Gebäude gehörte der Stadt Mainz und wurde von der Stadt Wiesbaden verwaltet und genutzt. Durch eine größere Erbschaft wurde es der Stadt Wiesbaden schließlich möglich, die finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen, um den Traum von eine Kindertreff in Kostheim wahr werden zu lassen.

… 1999 … Die Stadt stellt Gelder zur Verfügung …

Im April 1999 teilte Sozialdezernent Wolfgang Hessenauer der Vereinsführung mit, dass die Stadt aus einem Nachlass das nötige Geld für die Sanierung und des zukünftigen Kindertreff-Gebäudes am „Alten Friedhof“ zur Verfügung stellen werde.Außerdem wolle man den laufenden Betrieb des Kindertreffs mit jährlich 30.000 DM finanzieren. Stadtrat Hessenauer: „Dieses Ziel wäre ohne Ihr jahrelanges beharrliches Engagement mit Sicherheit nicht zu erreichen gewesen.“

… 2000 … Der Traum vom Kindertreff nimmt Gestalt an…

Im Januar 2000 ging es endlich mit der Entkernung des alten Gebäudes los. Viele engagierte Vereinsmitglieder packten tatkräftig mit an. In unzähligen Stunden Eigenleistung wurden Wände eingerissen, Zwischendecken, Bodenbeläge und Wandverkleidungen entfernt und jede Menge Schutt geschaufelt. Danach gingen die Fachleute ans Werk…

… 2001 … Feierliche Eröffnung …

Am 13. Februar 2001 kann der Kindertreff Kostheim offiziell und sehr feierlich eingeweiht werden. Für die Kinder öffnet der KiKo erstmals am 15. Februar seine Türen mit einem Spielefest. In den gemütlichen, kindgerecht und geschmackvoll eingerichteten Räumen haben die Kostheimer Kinder seitdem eine Anlaufstelle für eine sinnvolle und kreative Freizeitgestaltung. Die pädagogisch geschulten Betreuerinnen und Betreuer lassen sich auf die Kinder ein und bieten immer ein tolles Programm. Im KiKo können sich die Kinder treffen, kreativ sein, spielen und miteinander Spaß haben – und sie sind immer willkommen!

… 2003 … Und die Kinder kamen … 

Seit dem ersten Tag freuen wir uns über regen Besuch an den zunächst zwei und ab 2003 sogar drei Öffnungstagen.    Insgesamt ca. 60-70 Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren besuchen den KiKo regelmäßig. Die Kinder nehmen gerne an den Kreativangeboten und Ausflügen teil und die Plätze bei den Ferienaktionen sind immer sehr schnell belegt.

… 2006 … Zusätzliches Angebot: Spielkreis KiKo Minis

Nach dieser Tradition als offener Kindertreff betrat der Kindertreff Kostheim e.V. im Jahr 2006 Neuland: mit dem neu eingerichteten betreuten Spielkreis KiKo Minis. An drei Vormittagen bietet der KiKo Betreuung für Kinder ab 2 Jahren bis zum Kindergarteneintritt. So wurde das Angebot für Kinder und Eltern in Kostheim sinnvoll erweitert und wiederum eine wichtige Lücke geschlossen.

… 2007 … Antrag auf Zuschusserhöhung …

Um die Finanzierung des KiKo dauerhaft zu sichern, setzte sich der KiKo-Vorstand im Herbst 2007 in den kommunalpolitischen Gremien intensiv für eine Zuschusserhöhung ein. Denn der damals gültige Zuschussvertrag basierte noch auf den ursprünglichen geleisteten 2 Öffnungstagen. Den seit 2003 bestehenden dritten Öffnungstag, zusätzliche Ferienprogramme sowie das neue Betreuungsangebot KiKo Minis finanzierte der Kindertreff Kostheim e.V. – bei steigenden Personal- und Energiekosten – bis dato weitgehend aus selbst erwirtschafteten Mitteln und aus Rücklagen.
… Im Dezember 2007 beschloss die Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung einstimmig eine Zuschusserhöhung für den Kindertreff Kostheim e.V. für die Haushaltsjahre 2008/2009. Damit wurde das seit 2001 stetig vergrößerte Angebot des Kindertreff-Vereins finanziell wieder auf eine sichere Basis gestellt.

 ...  2008 … 7 Jahre KiKo …

Nicht zuletzt aus Anlass der Zuschusserhöhung feiert der Verein am 13. Februar 2008 „7 Jahre KiKo“.

… 2008/2009 … Pilotphase „5 Tage KiKo“ …

Im September 2008 erhält der Verein einen Sonderzuschuss für eine Testphase von 6 Monaten mit fünf Öffnungstagen im offenen Kindertreff. Die Pilotphase „5 Tage KiKo“ läuft ab November 2008. Es werden zusätzliche Betreuerinnen eingestellt, die das erweiterte Angebot am Montag und Donnerstag mit zwei neuen Schwerpunkten gestalten: montags ist jetzt immer „Theatertag“ und am Donnerstag heißt das Motto „Spiel und Sport“.
Nach Ablauf der Pilotphase Ende April 2009 bleibt der Kindertreff weiterhin montags bis freitags von 14.30 bis 18.00 Uhr geöffnet – zunächst bis Ende 2009 auf Basis einer Sonderfinanzierung aus dem Programm „Soziale Stadt“. Sozialdezernent Arno Goßmann zeigt sich überzeugt, dass das zusätzliche Geld beim KiKo gut angelegt ist: „Die Arbeit und das Engagement von KiKo e. V. ist ein Segen für Kostheim.“

... 2009 … Ausgezeichnet! …

Bislang leistet der Verein die Verwaltung komplett ehrenamtlich. Ein dreiköpfiger Vereinsvorstand hat die gesamte Organisation stets komplett unentgeltlich und mit viel Engagement sichergestellt – und tut dies bis heute. Die Verleihung der „Bürgermedaille der Stadt Wiesbaden“ im April 2009 ist eine wunderbare Anerkennung für die KiKo-Aktiven von damals und heute. Im Dezember 2009 erhält der KiKo außerdem die „Landesauszeichnung Bürgerschaftliches Engagement 2009“ des Landes Hessen, feierlich überreicht durch Sozialminister Banzer.

… 2009 … 5 Tage „KiKo Minis“ …

Nach 3 erfolgreichen Jahren „KiKo Minis“ sind die Anmeldezahlen so gestiegen, dass eine Erweiterung auf fünf Wochentage nötig ist: Ab Sommer 2009 sind die Minis an allen 5 Wochentagen geöffnet, pro Öffnungstag werden 12 Kleinkinder ab 2 Jahre betreut (je Kind 2 oder 3 Wochentage).

… 2010 … Unterstützung fürs Ehrenamt? …

Die Belastung der ehrenamtlichen Kräfte überschreitet – spätestens seit der Erweiterung der Öffnungszeiten auf 5 Tage – immer häufiger die Zumutbarkeitsgrenze. Der KiKo beantragt deshalb für 2010/11 einen erhöhten Zuschuss, um neben einer dauerhaften 5-Tage-Öffnung eine hauptamtliche pädagogische Geschäftsführung (50 %) finanzieren zu können. Wichtigstes Ziel für 2010 ist es jedoch, die Öffnung an 5 Wochentagen auf Dauer zu sichern – angesichts der durch die Wirtschafts- und Finanzkrise angespannten Haushaltslage der Stadt Wiesbaden ein schwieriges Unterfangen.

… 2010 … 5-Tage-Woche bleibt …

Die erweiterten Öffnungszeiten werden beibehalten und zunächst aus Rücklagen des Vereins finanziert. Ende 2010 kommt dann die erlösende Nachricht: Der Verein erhält für 2010 und 2011 zusätzliche Finanzmittel aus dem städtischen Haushalt, die 5-Tage-Woche kann bleiben. Für eine hauptamtliche Geschäftsführung ist jedoch kein Geld da.

…2011 … 10 Jahre KiKo …

Im Jahr 2011 feiert der KiKo seinen 10-jährigen Geburtstag. Seit der Eröffnung im Februar 2001 hat sich der KiKo stetig weiterentwickelt und seine Angebote angepasst und erweitert. Immer wieder andere Menschen übernahmen im Verein die Verantwortung, brachten neue Motivation und frische Ideen mit. Sie alle sind -wie das ganze Projekt – mit und an ihren Aufgaben im Ehrenamt gewachsen. Und so ist der KiKo heute ein Teil von Kostheim, der aus dem sozialen Gefüge des Stadtteils nicht mehr wegzudenken ist. Und wurde am 20. August mit dem größten Fest gefeiert, das die KiKo-Macher je auf die Beine gestellt haben!

… 2012…Wechsel…

Zwei Vorstandsfrauen treten nach 6 Jahren erfolgreichem Ehrenamt für den KiKo zurück. Neu beginnen Inés Kraus und Stefanie Rebhan im Vorstand, zusammen mit Mirjana Loos. Zusätzlich werden erstmalig zwei Beiräte gewählt. Inzwischen sind 12 Mitarbeiter im KiKo tätig, über 220 Mitglieder werden betreut. Nach 4-jähriger Pilotzeit und Einzelzuschüssen wird das Angebot im offenen Treff mit einem städtischen Zuschuss auf eine sichere Basis eingestellt, eine Geschäftsführung in Teilzeit entlastet die Abläufe und die Vorstandsarbeit. Regelmäßige Fortbildungsangebote und Teambuilding-Maßnahmen lassen das KiKo-Team enger zusammen wachsen.
Der KiKo beginnt am Patenschaftsprojekt des Gemeindezentrums St. Elisabeth teilzunehmen.

 …2013 und 2014 … prüfen, ändern und erweitern…

Nach eine kritischen Betrachtung des Angebots werden mädchen- und jungenspezifische Angebote bewusster eingebracht, neu werden Samstagsöffnungen ausprobiert. Ausflüge zu besonderen Zielen, wie Palmengarten, die Kunsthalle Mannheim oder der Riederwald-Spielplatz werden an einem der Brückentage im Mai angeboten, Extraveranstaltungen werden intensiviert. Die erweiterte Öffnung während der Winter- und Sommerferien – zusätzlich zu den drei Ferienprogrammen – findet großen Anklang. Sie ist extra für Kinder gedacht, die zu Hause die Ferien verbringen.

... 2015 Umfrage unter Eltern in Kostheim…

Deutlich anerkannt wird in den Ergebnissen von 106 anonym Befragten Eltern in Kostheim die Arbeit des Kindertreff Kostheim e.V. im Stadtteil. Die Angebote des KiKo sind in Kostheim sehr bekannt – genauso stark wie die der Schulbetreuung und die Angebote der Stadtteilbücherei. 93 % der Kenner bewerten den KiKo als gut bis sehr gut. Kinderfeste und die KiKo-Flohmärkte tragen maßgeblich zum hohen Bekanntheitsgrad bei, ebenso wie zum guten Image des Vereins. Dabei kommt auch den KiKo-Minis eine wichtige Rolle zu. Sehr viele Kinder fühlen sich im KiKo wohl und schätzen das engagierte Team.

... 2019 ... und wieder ein neuer Vorstand...

Monika Ahrens und Maria Tulush verstärken Anke Rudhof, die nach mehreren Rücktritten teilweise die Vereinsgeschicke allein mit Geschäftsführerin Corinna Bewersdorf lenkte. Und kurz nach dem Wechsel im Vorstand noch ein Umbruch: Corinna verlässt den KiKo! Gott sei Dank fand sich mit Stefanie Rebhan schnell eine "Alte KiKo-Häsin", und der Betrieb lief problemlos weiter. Die Kooperationen im Ort, insbesondere mit der Carlo-Mierendorf-Schule, wurden ausgebaut, neue Mitarbeiter gewonnen.

... 2020 ... Das Corona-Jahr wird niemand schnell vergessen.

Dem KiKo brachte es neue Formate - Kleingruppen, Onlineangebote und extra viel Outdoor. Doch gleich zwei schmerzhafte Kündigungen musste der Verein verkraften: Mirjana Loos und Stefanie Rebhan suchten und fanden neue berufliche Perspektiven. Außerdem signalisierte die Stadt, dass die Zuschüsse für die Offene Kinder- und Jugendarbeit auslaufen werden, sobald für Grundschulkinder flächendeckend Betreuungsplätze an den Grundschulen verfügbar sein werden. Voraussichtlich spätestens im Jahr 2024. Ein wahrhaft schwarzes Jahr für den KiKo. Doch mit Hilfe eines Brainstorming-Meetings mit einigen Mitgliedern und dem Vorstand wurden neue Ideen entwickelt.

... 2021 ... und immer noch Corona.

Mit Kerstin Ulm konnte der KiKo erstmalig eine pädagogische Fachkraft als Geschäftsführerin gewinnen. Gleichzeitig wurde der schon 2020 begonnene Umstrukturierungsprozess des Vereines mit Hilfe der Wiesbadener Engagementlotsen voran getrieben. Im Februar gab es eine leichte Entwarnung: Der Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder kommt erst 2027, der Zuschuss bleibt wahrscheinlich bis 2029 bestehen. Dennoch wird seitens des Amtes der begonnene Umstrukturierungsprozess begrüßt, begleitet und unterstützt.

Der Kindertreff Kostheim war und ist für die Kinder da und wirkt positiv in den Stadtteil hinein – eine 20-jährige Erfolgsgeschichte! Man kann also durchaus gespannt sein, wie das Projekt Kindertreff Kostheim sich in Zukunft weiterentwickeln wird!

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